Am 17. Juni 2024 unternahmen die Klassen 10a und 10b gemeinsam einen Lerngang zum ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler-Struthof im Elsass. Diese Exkursion sollte uns nicht nur die Geschichte des Lagers näher bringen, sondern auch das Bewusstsein für die Gräueltaten des Nationalsozialismus schärfen und uns zu einem respektvollen Umgang mit der Vergangenheit anregen.
Die beiden Klassen trafen sich um 7 Uhr morgens an der Schule und fuhren gemeinsam mit einem Bus nach Struthof. Die Fahrt dauerte etwa zwei Stunden und wurde durch unsern Schulpaten Herr Stein und seinen Kollegen Herr Baum, vom Verein für jüdisches Gedenken in Frankenthal, durch eine Spende von 200 Euro für Eintritt und Busfahrt, unterstützt. Auch Frau Ney, unsere Schulsozialarbeiterin, begleitete uns.
Vorab wurde der Tag an unserer Schule, durch einen Vortrag von Herrn Stein, ausführlich vorbereitet. Der Besuch begann mit einer gemeinsamen Einführung vor dem Haupttor des Lagers. Hier erfuhren wir, dass das Lager von 1941 bis 1944 in Betrieb war und überwiegend politische Gefangene, Widerstandskämpfer und Menschen aus verschiedenen Ländern Europas festhielt. Danach wurden die Gruppen getrennt geführt, um die Informationen intensiver aufnehmen zu können.
Herr Stein und Herr Baum zeigten uns die Häftlingsbaracken, den Appellplatz und das Krematorium. Besonders ergreifend war die Besichtigung der Gaskammer, die zwar seltener genutzt wurde als in anderen Lagern, jedoch dennoch ein grausames Zeugnis der Vernichtungsmaschinerie darstellte. Die Guides erzählten uns auch von den entsetzlichen medizinischen Experimenten, die an den Häftlingen durchgeführt wurden.
Am Nachmittag versammelten sich beide Klassen in einem Seminarraum. Herr Stein und Herr Baum leiteten eine ausführliche Diskussion, bei der wir über unsere Eindrücke und Gefühle sprachen. Viele von uns waren tief bewegt und reflektierten darüber, wie wichtig es ist, die Erinnerung an diese dunkle Zeit der Geschichte lebendig zu halten. Die Diskussion betonte auch die Verantwortung der heutigen Generation, sich aktiv gegen Rassismus und Intoleranz einzusetzen.
Gegen 14 Uhr traten wir die Rückreise an. Die Stimmung war gedämpft und nachdenklich, und viele nutzten die Zeit, um in Gesprächen das Erlebte zu verarbeiten. Wir kamen um 16 Uhr wieder an der Schule an und verabschiedeten uns mit dem Bewusstsein, einen wichtigen und lehrreichen Tag erlebt zu haben.
Von Denit Ahmeti (10b)